Veranstaltung: | Kreismitgliederversammlung |
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Tagesordnungspunkt: | 3.3. Wahl: offene Plätze |
Antragsteller*in: | Christofer Leschinger |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 14.10.2019, 17:17 |
B8: Dr. Christofer Leschinger
Selbstvorstellung
Liebe grünen Freundinnen und Freunde,
hiermit bewerbe ich mich um einen offenen Platz bei der Wahl zum grünen Kreisvorstand. All jenen, die mich bisher noch wenig kennen, möchte ich mich kurz vorstellen: Mein Name ist Christofer Leschinger, ich bin 41 Jahre alt und stamme aus Wörth, also von „der anderen Seite der großen Brücke“. Inzwischen bin ich allerdings schon seit dreizehn Jahren in Karlsruhe zuhause und lebe zusammen mit meiner Frau Nicole und unseren drei Kindern Lennard (11), Linus (8) und Jonna (4) in der Nordstadt. Nach dem Medizinstudium in Mainz und Berlin habe ich hier am Städtischen Klinikum und im Diakonissenkrankenhaus meine Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin absolviert. Nach achtjähriger klinischer Tätigkeit war ich in den vergangenen fünf Jahren bundesweit in verschiedenen Krankenhäusern tätig, um als externer Projektleiter mit den Mitarbeitenden vor Ort unterschiedliche Organisationsprojekte umzusetzen. Seit Anfang 2019 bin ich in nun nur noch in einem Klinikverbund tätig und leite die neu eingerichtete Stabsstelle „Prozess- und Organisationsentwicklung“ am Klinikum Mittelbaden in Baden-Baden und Rastatt.
Ich beschäftige mich also aktuell beruflich damit, wie es einem kommunalen Gesundheitsunternehmen gelingen kann, den Spagat zwischen einer guten medizinischen Versorgung der Patientinnen und Patienten auf der einen Seite und sich verschärfenden wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen auf der anderen Seite zu meistern. Im Klinikum Mittelbaden stehen wir hierbei in Zeiten des Fachkräftemangels und einer Vielzahl gesetzlicher Neuregelungen vor den gleichen spannenden Herausforderungen wie das „Städtische“ in Karlsruhe und viele andere Kliniken bundesweit.
Von 2012 bis 2014 war ich als „Nachrücker“ zweieinhalb Jahre lang Mitglied der grünen Gemeinderatsfraktion in Karlsruhe, was mir sehr viel Freude gemacht hat. Meine Schwerpunktthemen waren damals Jugend, Familie, Migration und Gesundheit. Aufgrund der größer werdenden Familie und der veränderten beruflichen Situation habe ich mich allerdings 2014 entschlossen, nicht mehr für den Gemeinderat zu kandidieren. Inzwischen bin ich durch meine Tätigkeit in Baden-Baden und Rastatt beruflich wieder soweit „sesshaft“ geworden, dass ich auch unter der Woche verlässlich hier in Karlsruhe vor Ort bin. In einer Gesellschaft, die zunehmend auseinanderdriftet, ist in meinen Augen jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, um mich auch politisch wieder stärker einzubringen und klar und deutlich „Farbe zu bekennen“. Daher habe ich mich entschlossen, bei der anstehenden Vorstandswahl für den grünen Kreisvorstand auf einem offenen Platz zu kandidieren.
Der bisherige Kreisvorstand hat gemeinsam mit der Wahlkampfkommission und den Gemeinderatskandidatinnen und -kandidaten sowie vielen weiteren engagierten Helferinnen und Helfern einen sensationellen Wahlkampf hingelegt und wir Grüne haben mit 30 % ein phänomenales Ergebnis erreicht. Die aktuellen Klimadiskussionen und die „Friday for Future“-Bewegung haben uns enormen Rückenwind verschafft, denn unsere grünen Kernthemen stehen plötzlich mitten in der gesellschaftlichen Debatte. Die Bürgerinnen und Bürger haben uns abgenommen, dass wir authentisch und glaubwürdig für einen umweltpolitischen und einen gesellschaftlichen Wandel in unserer Stadt einstehen.
In einer wachsenden Partei, deren Mitgliederzahl sich in den vergangenen Jahren mehr als verdoppelt hat, ist es eine zunehmenden Herausforderung, die vielfältigen Basisaktivitäten vor Ort in den Ortsverbänden oder Arbeitskreisen miteinander zu vernetzen. Dabei sollten wir darauf achten, einzelne gesellschaftliche Gruppen nicht außen vor zu lassen. Das insgesamt sehr gute Wahlergebnis darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die grünen Wahlergebnisse (und auch die Ergebnisse der AfD) in den einzelnen Stadtteilen deutlich unterscheiden. Klimaschutz darf kein Privileg der Besserverdienenden sein und wir Grüne dürfen keine Spaltung unserer Stadt und unserer Gesellschaft zulassen.
In meinen Augen sind daher erstens die enge Verzahnung der grünen Aktivitäten vor Ort, zweitens die gute Zusammenarbeit mit den grünen Mandatsträgerinnen und Mandatsträgern auf allen Ebenen (denen der Kreisvorstand „den Rücken freihalten“ sollte) und drittens ein klares Bekenntnis gegen rechts zentrale Herausforderungen für den grünen Kreisvorstand in den kommenden beiden Jahren. Darüber hinaus stehen in diesem Zeitraum eine OB-Wahl (zu der wir uns als Partei noch positionieren müssen) sowie eine Landtags- und eine Bundestagswahl an. Es gibt also viel zu tun, spannende Zeiten stehen ins Haus, und ich würde mich als grüner Kreisvorstand hierbei gerne aktiv einbringen.
Hierfür freue ich mich über Eure Unterstützung und über spannende Diskussionen auf der Mitgliederversammlung am kommenden Mittwoch und gerne auch darüber hinaus.
Herzliche Grüße,
Euer Christofer